Reisebericht Pyrenäen
Ende
2012 hatte ich noch keine Idee, wo es 2013 zum Wandern hingehen könnte. Ich wusste
nur: auf jeden Fall in eine Gegend, die ich noch nicht kannte, etwas ganz Neues!
Dabei interessierte mich auch der Jakobsweg nach Santiago de Compostella, und
ich fing an, nach Reiseberichten im Internet zu suchen. Sehr bald stieß ich auch
dabei auf den GR11. Ein Fernwanderweg über die kompletten, mir noch unbekannten,
Pyrenäen vom Mittelmeer zum Atlantik. 800km, 48 Etappen und 40.000 Höhenmeter. Über
die Alpen bin ich schon 2011 in 7 Tagen gelaufen, aber wie verrückt klang das
denn? Schon im ersten Moment wusste ich: das ist genau das, was ich machen will!
Vorbereitungen
Die
ersten Informationen holte ich mir aus dem Internet. Obwohl es noch einen
weiteren Weg vom Mittelmeer zum Atlantik über die Pyrenäen gibt, den GR10 auf
der französischen Seite, lagen die Vorteile des GR11 schnell auf der Hand:
bessere Wetterlage, schönere Landschaften und kein „Espresso“-Zuschlag. So
bestellte ich mir den Outdoor-Wanderführer „Spanien: Pyrenäenweg GR11“ von
Stahn/Ziehsler.
Das
Hauptproblem jedoch war von vornherein die dafür benötigte Zeit. Wie soll man
48 Etappen bewältigen, wenn man nur maximal 4 Wochen am Stück Urlaub bekommt?
Ich
listete mir die Etappen mit km- und Zeitangaben in einer Tabelle auf, und schaute,
wie viele man davon zusammenfassen könnte. Spitz auf Knopf kalkuliert kam ich
auf etwa 35 Etappen. Mit 4 Wochen Urlaub plus einem Brückentag hatte ich jedoch
nur 33 Tage am Stück zur Verfügung, inkl. An- und Abreise. Also beschloss ich
in Llanca am Mittelmeer zu starten, so sind es 2 Etappen weniger und mein Weg führt
immer noch vom Meer zum Ozean. Der Rest würde sich schon finden.
Von
der Ausrüstung her habe ich mir lediglich eine neue Trekkinghose, einen Poncho
und die entsprechenden Wanderkarten von Alpina und Rando gekauft. Sonst hatte
ich schon alles.
Für
Katalonien habe ich keine gekauft, da ich im Internet eine topografische Karte
gefunden hatte (http://www.icc.cat/vissir3/index.html?lang=eng)
und mir die einzelnen Ausschnitte als Ausdruck zusammengebastelt habe.
Neben
dem Outdoor-Guide gibt es einige gute Internetseiten mit praktischen Tipps:
Der
mit Abstand beste und vollständigste Reisebericht über den GR11 in deutscher
Sprache ist von Wolfgang : http://gr11-wolfgang.blogspot.de/
Da
dieser sehr viele praktische Erfahrungen und nützliche Tipps enthält, hatte ich
ihn mir in Textform ausgedruckt und als zweiten Guide dabei.
An
dieser Stelle möchte ich Wolfgang Danke sagen, denn sein Bericht hat mir durch
die ausführlichen Beschreibungen sehr gute Dienste geleistet!
Gebucht
habe ich einen Gabelflug, Düsseldorf-Barcelona hin und Bilbao-Düsseldorf
zurück. Da die Anreise bis zum Startpunkt länger als 1 Tag in Anspruch nehmen würde,
buchte ich die erste Übernachtung in Figueres im Voraus.
Meine Ausrüstung
Rucksack,
Daunenschlafsack, Isomatte, Zelt, Wanderstöcke, Benzinkocher (nur 2013)
Wanderschuhe,
2 Paar Laufsocken, Brasil-Schlappen
Trekkinghose
(3-teilig), Funktions-T-Shirt, Fleecejacke
Poncho,
dünne Windjacke, 2 T-Shirts, Pulli (für abends)
Käppi,
Kopftuch, Funktionsunterhose, Badehose
Brille,
Sonnenbrille, Sonnencreme
Wanderführer,
Wanderkarten, Reisebericht, Tagebüchlein, Wörterbuch, Kuli,
Reiseunterlagen,
Börse, EC/DAV/KK und ADAC-Karte, Hausschlüssel
Smartphone,
Kamera, Ladegeräte, Batterien, SD-Karte, Armbanduhr
Blechbecher,
Esslöffel, Klappmesser, LED-Taschenlampe, 2 Feuerzeuge
Handtuch
(gross), Duschgel, Zahnbürste, Zahnpasta, Taschentücher
2
Einwegrasierer, Nagelschere, Pinzette, Erste-Hilfe-Set
Kordel,
Klettband, Plastiktüten, Umhängebeutel (für Handgepäck)
Pet-Flaschen: 1,5l (2x), 0,75l (1x),
0,5l (3x)
Müsliriegel,
Kräuterbonbons, Kaugummis, Studentenfutter, Tabak
Lebensmittel
unterwegs: Brot, Salami, Käse, Obst
Gewicht
Rucksack: 12 kg ohne Wasser, ~15 kg mit Wasser
Zu den Streckenbildern:
Die
Wegstrecken habe ich mit Google-Maps erstellt und so auch die tatsächlichen
Entfernungen erhalten. Dabei musste ich feststellen, dass die km-Angaben im
Guide manchmal abweichen. Durch meine Erinnerungen, aber vor allem meine Aufzeichnungen
konnte ich jede Etappe sehr genau nachvollziehen. Insgesamt habe ich 869km
zurückgelegt. Diese beinhalten allerdings auch die Irrwege, die mir zu Füßen
kamen, es geht also auch kürzer :-)
Den
Entfernungsmesser von Google-Maps findet man hinter dem verborgenen Link „Maps
Labs“. Sehr interessante Funktion.
29.5.2013, Anreise Figueres
Mit
Air France geht es über Paris CDG nach Barcelona. Mit dem Zug weiter von
Barcelona nach Figueres, Ankunft 23 Uhr. Zum Hotel nehme ich am Bahnhof ein
Taxi, lohnt jedoch nicht, 13,- Euro für 4 Minuten Fahrt.
Übernachtung:
Hotel Los Angeles, 43 Euro (inkl. Frühstück)
30.5.2013, Anreise Llanca
Mit
dem Zug geht’s weiter nach Llanca. Dort finde ich ein einfaches Zimmer in der
Pension Pacreu.
Llanca
ist ein netter Ort mit vielen Geschäften. Ich decke mich noch mit ein paar
Lebensmitteln ein und kaufe einen halben Liter Benzin für meinen Kocher.
Nachmittags gehe ich im Meer baden und laufe noch ein wenig entlang der Küste auf dem GR11 spazieren, der dort entlang führt. Die Sonne scheint bei gutem Wind.
Cap Creus |
Am anderen Ende der Stadt finde ich den Einstieg für den nächsten Tag, schnitze aus einer Art Bambus 2 Wanderstöcke, die ich am Wegesrand für Morgen verstecke und gehe anschließend Tapas und Steak zu Abend essen.
Auf dem Rückweg zur Pension regnet es. Ob ich schon am ersten Tag den Poncho auspacken muss?
Übernachtung:
Pension Pacreu, 20 Euro
Etappe 1, 31.5.2013, 9:15 – 21:15 (~10 h), 33 km
Llanca >> Coll de la Llosarda (Notcamp)
Etappe 1 |
Aus Llanca heraus läuft man zuerst über eine betonierte Straße, die dann zu einer Schotterpiste wird. Der letzte Siedler auf der Straße aus Llanca erzählt mir, dass es ab übermorgen dauersonnig wird und fragt sogar, ob ich etwas zu essen möchte, nett.
Kapelle San Silvestre |
Das Örtchen Vilamaniscle hält um 13 Uhr Siesta, als ich es erreiche. Der einzige Bewohner, den ich sehe, ist eine Katze.
An der Quelle in der Dorfmitte, ein Baum mit einem Mäuerchen darum, frische ich mein Wasser auf.
Vilamaniscle |
Bei Santa Maria de Colera angekommen, gibt es am Restaurant nebenan den ersten Kaffee des Tages. Bis zum Col de Migdia läuft es sich noch angenehm, doch dann wird es stürmisch, ein Dauerwind mit etwa 100 km/h. Erst auf der Straße weiter im Tal wird es vorrübergehend wieder ruhiger.
Auf der Asphaltstraße hinter Els Pils setze ich beim Laufen meine Kappe auf und werde plötzlich von Bienen angegriffen! Offenbar ist eine Biene in meiner Mütze gelandet, bevor ich sie aufgesetzt habe.
Santa Maria de Colera |
Den Rest des Weges werde ich also als Einauge absolvieren müssen. Später zähle ich 5 Stiche von dieser Attacke.
Kurz
vor Els Vilars fängt es zu regnen an und ich muss den Poncho auspacken. Der Weg
durch die Wälder zieht sich ein wenig und ich schaue ständig auf die Uhr, da es
noch ein gutes Stück zum geplanten Ziel Haus Mirapols ist und es um halb 10
dunkel wird.
Um 21:15 schlage ich schließlich ein Notlager in einer Spitzkehre des Forstweges auf. Der Wind weht leider auch hier immer weiter und die Bäume neben dem Weg bieten kaum Windschatten. Da die Heringe nur an einer Zeltseite Halt finden, lege ich zusätzlich Steinbrocken ums Zelt.
Erschöpft und mit nur noch 1,5 l Wasser krieche ich ins Zelt. Doch an Schlaf ist nicht zu denken: alle 20 Sekunden trifft eine Böe das Zelt wie nach einem Zeitplan und erlaubt leider nur etwas Wacheschlaf.
Übernachtung:
Zelt.
Etappe 2, 1.6.2013, 9:15 – 18:15 (~
7,5h), 24 km
Irgendwann
habe ich doch etwas Schlaf gefunden. Als ich gegen 6 Uhr hellwach und
gleichzeitig müde bin, beschließe ich noch etwas liegen zu bleiben. Es herrscht
immer noch starker Wind, somit fällt Kaffeekochen leider aus. Als ich gegen 8
aus dem Zelt krieche, kommt just eine Wandererin vorbei. Unsere Konversation in
voller Länge: „Hola“, „Hola“.
Das
Einpacken des Zeltes bei Wind ist recht spassig und dauert entsprechend. Es
geht zum Coll de la Llosarda, wo ich die im Guide erwähnte Quelle davor leider
nicht sehe. Stattdessen herrscht dort am Pass bester Sturm. Allein durch die
Querung am Llosarda wird man teilweise 2 Meter vom Pfad geweht, trotz mehr
Gewicht durch den Rucksack.
"Abgeerntete" Korkeiche |
Nach 1,5 Stunden erreiche ich das Haus Mirapols. Ein schöner Platz zum Zelten, wäre gestern aber bei Tageslicht nicht zu erreichen gewesen. Vorbei an zahllosen geernteten Korkeichen erreiche ich in Requenses die Cantina, wo es auch endlich einen Kaffee gibt.
Auf
der Bank vor der Tür ist ein grüner Rucksack abgestellt. Ich erkenne ihn als
den der Frau, die morgens vorbeigekommen ist.
Es stellt sich heraus, dass dieser zu Christel aus der Pfalz gehört. Und, dass sie ebenfalls auf dem GR11 Richtung Atlantik unterwegs ist.
Es stellt sich heraus, dass dieser zu Christel aus der Pfalz gehört. Und, dass sie ebenfalls auf dem GR11 Richtung Atlantik unterwegs ist.
Ab
dort gehen wir spontan zusammen, haben ja auch den gleichen Weg und geraten
prompt ab Coll de l’Auleda in einen Sturm wie Kyrill im Jahr 2007.
Kein Windschutz weit und breit und als wir am Piug del Falguers durch den abgebrannten Wald gehen, ist der Windschatten durch die skelettierten Bäume ebenfalls gleich Null.
Erst weiter unten bei Santa Lucia, wo wir eine Rast an der Quelle machen, ist es wieder angenehm und Hochsommerwetter. Richtung La Jonquera, wo Hannibal mit den Elefanten die Pyrenäen passiert haben soll, sieht man an den verbrannten Bäumen auch wieder grüne Knospen, was das traurige Bild der letzten Stunden beendet.
Kein Windschutz weit und breit und als wir am Piug del Falguers durch den abgebrannten Wald gehen, ist der Windschatten durch die skelettierten Bäume ebenfalls gleich Null.
Erst weiter unten bei Santa Lucia, wo wir eine Rast an der Quelle machen, ist es wieder angenehm und Hochsommerwetter. Richtung La Jonquera, wo Hannibal mit den Elefanten die Pyrenäen passiert haben soll, sieht man an den verbrannten Bäumen auch wieder grüne Knospen, was das traurige Bild der letzten Stunden beendet.
In
La Jonquera sind im Marfil Zimmer frei und im hauseigenen Restaurant essen wir
lecker zu Abend, sehr zu empfehlen!
Übernachtung:
Hostal Marfil, 21 Euro. Frühstück bei Snackbar 2001, 7 Euro.
Etappe
3, 2.6.2013, 9:15 – 18:30 (~ 8h), 22 km
Da
es um 8 noch kein Frühstück im Marfil gibt, gehen wir spontan nach nebenan in
die Snackbar 2001 und sind mit der Entscheidung zufrieden.
An
einem Markt vorbei und unter der Autobahn durch geht’s gut markiert los
Richtung Macanet de Cabanet.
Der Aufstieg lässt die verkaterten Waden weich werden und das Wetter spielt bei 20°C gut mit.
An der Santa Eugenia lässt es sich gut rasten und wir sehen vereinzelte Motorradfahrer ihre Sonntagstour absolvieren.
Schon auf dem teilweisen Straßenabschnitt Richtung La Vajol bemerke ich den ersten Konditionsanstieg bei mir.
An der Quelle Font Amore hinter der Spitzkehre, dann am Cafe machen wir jeweils kurze Rast in la Vajol.
Mittlerweile herrscht bestes Sommerwetter.
Richtung Macanet stimmt dann die Karte mit den Markierungen nicht überein und wir laufen teilweise wieder zurück, um am Ende doch über die Straße nach Cabanet zu kommen.
Santa Eugenia |
Der Aufstieg lässt die verkaterten Waden weich werden und das Wetter spielt bei 20°C gut mit.
An der Santa Eugenia lässt es sich gut rasten und wir sehen vereinzelte Motorradfahrer ihre Sonntagstour absolvieren.
Schon auf dem teilweisen Straßenabschnitt Richtung La Vajol bemerke ich den ersten Konditionsanstieg bei mir.
An der Quelle Font Amore hinter der Spitzkehre, dann am Cafe machen wir jeweils kurze Rast in la Vajol.
Mittlerweile herrscht bestes Sommerwetter.
Richtung Macanet stimmt dann die Karte mit den Markierungen nicht überein und wir laufen teilweise wieder zurück, um am Ende doch über die Straße nach Cabanet zu kommen.
Während der noch andauernden Siesta finden wir eine sehr urige Bar und erfinden in deren angenehmem Kellergewölbe die Tradition, 1 Kaffee und 1 Bier bei der Ankunft zu bestellen.
Entspannt und ohne Zeitdruck geht es noch ein Stückchen zum Campingplatz Oliveda.
Als wir ankommen, ist dort gerade ein Hochzeitsessen im Hauptgebäude zu Ende und wir erhalten als einzige Zeltgäste neben 2 Wohnmobilen unseren Platz auf diesem sehr schönen Campingplatz.
Macanet de Cabanet |
Auf Nachfrage, wie temperiert das Wasser ist, hält der Wirt nur den kleinen Finger hoch.
Die sehr gute Duschanlage ist dagegen optimal nach diesem schweißtreibenden Tag.
Zum Abendbrot genießen wir mitgebrachten Käse und Chorizo zum Baguette, bevor wir um halb 10 in den Zelten verschwinden.
Übernachtung: Zelt - Camping 10 Euro, Frühstück 4,90 Euro.
Etappe
4, 3.6.2013, 9:15 – 17:30 (~ 6h), 17 km
Bereits
vor 6 Uhr klingelt der Wecker: ein phantastisches Gezwitscher, wie ich es nur
selten erlebt habe, ein wahres Vogel-Konzert! Und für einen Großstädter wie
mich unvergesslich!
Wir
frühstücken draußen bei schönem Wetter, die sehr nette Wirtin hat extra für uns
die Küche eine Stunde früher geöffnet.
Bis
Mas Rimalo geht es über einen Trampelpfad, wo wir zwar keine Quelle, aber
mehrere Feigenbäume, wie mir Christel beibringt, sehen.
Hinter La Trilla treffen wir auf eine Ravensburgerin, die Richtung Mittelmeer läuft. Sie startete in Andorra und berichtet über viel Schnee, Kälte und Nebel bei Nuria. Sie schenkt Christel noch ihre Wanderkarte von dort, bevor wir uns einen guten Weiterweg wünschen.
Kapelle Carbonillis |
Weiter
auf dem Forstweg erreichen wir die Kapelle Carbonillis, wo wir ein wenig
rasten. In der von Fledermäusen bewohnten Kapelle befinden sich nur noch der
Altar und das Taufbecken aus Stein.
Kurz dahinter, bei Serra de Ferreros, lassen sich zum ersten Mal die schneebedeckten Gipfel der Zentralpyrenäen bei guter Sicht blicken. Man fühlt bei diesem Anblick die Vorfreude wachsen und am liebsten wäre man jetzt schon dort!
Die Zentralpyrenäen lassen sich blicken |
Albanya |
Angekommen, trinken wir Espresso und Cerveza in der Bar Cufi, bevor wir uns im kleinen Lädchen neben der Kirche mit Brot, Oliven, Obst und einer Flasche Rotwein eindecken.
Der Straße folgend kommen wir kurz hinterm Ort zum Campingplatz Bassegoda. Leider sind die Zeltplätze nicht so schön wie im Buch abgebildet.
Zeltbereich Camping Bassegoda |
Die Zeltbereiche sind unter Bäumen und leider ohne Grasfläche.
Abends
sitzen wir auf der Veranda an einer leer stehenden Holzhütte nebenan und essen
Suppe, Oliven, Baguette und trinken Wein. Um 10 falle ich ins Zelt und schlafe
ziemlich schnell ein.
Übernachtung:
Zelt Camping Bassegoda, 12 Euro.
Etappe 5, 4.6.2013, 8:45 – 17:15 (~
6,5h), 16 km
Leider
beginnt der Tag mit einem streikenden Benzinkocher. Da ich keine Brennpaste zum
Anwärmen mitgenommen habe, habe ich den Kocher gestern Abend mit Benzin
angewärmt. Dadurch scheint sich der Kocher verrußt zu haben. Somit bleibt der
Kaffeebecher leer und das Frühstück kalt.
Can Nou |
Vom
Camping Bassegoda geht es in der heißen Morgensonne zunächst ca. 2,5 h entlang
der Straße, bis man den kleinen Hof Can Nou erreicht. Dort lebt ein älteres
Paar mit Schafen, Hühnern und zwei bellenden Wachhunden.
Auf der urigen Terrasse neben dem Haus stehen einladend Tische, Stühle und Sonnenschirme mit Coca-Cola-Aufdruck. Wir klopfen an der Tür und der Wirt ist sichtlich erfreut, Gäste zu haben. Wir bestellen uns ein zweites, diesmal warmes Frühstück, bestehend aus Tortilla mit Omelette und mehreren Bechern Kaffee.
Die Eierlieferanten der Omelette laufen in Sichtweite durch die Gegend. Eine herrliche Entschädigung für das improvisierte Frühstück von heute Morgen!
Auf der urigen Terrasse neben dem Haus stehen einladend Tische, Stühle und Sonnenschirme mit Coca-Cola-Aufdruck. Wir klopfen an der Tür und der Wirt ist sichtlich erfreut, Gäste zu haben. Wir bestellen uns ein zweites, diesmal warmes Frühstück, bestehend aus Tortilla mit Omelette und mehreren Bechern Kaffee.
Die Eierlieferanten der Omelette laufen in Sichtweite durch die Gegend. Eine herrliche Entschädigung für das improvisierte Frühstück von heute Morgen!
Sant Aniol |
Nebenhaus St. Aniol |
Gut
gelaunt und gut gestärkt geht es über einen schönen, schmalen Pfad hinauf zum
Col de Bassegoda auf 1100m.
Ab da geht es auf 450m wieder herunter, an einigen Stellen muss man konzentriert bleiben, da es teilweise rutschig ist.
Ab da geht es auf 450m wieder herunter, an einigen Stellen muss man konzentriert bleiben, da es teilweise rutschig ist.
Bei St. Aniol angekommen, regnet es, aber wir können uns Dank der gerade anwesenden „Freunde von St. Aniol“ in der Kirche unterstellen. Sie restaurieren zurzeit das marode Nebengebäude. So, wie ich das verstanden habe, ehrenamtlich auf Vereinsbasis. Das verrückte ist, dass sie alles, was sie dafür benötigen, über einen schmalen Pfad 1km lang hertragen müssen, Werkzeuge, Baumaterial und sogar das Baugerüst in Einzelteilen.
Quelle am Sant Aniol |
Einer von der kleinen Gruppe zeigt uns hinter der Kirche eine 4x3 m große Höhle, in der man ohne Zelt übernachten kann. Das kommt uns sehr entgegen, da es immer noch etwas regnet.
Wir räumen die Höhle von den vorhandenen Partyhinterlassenschaften frei, machen uns ein Feuer und kochen darauf ein paar Nudeln und genießen die Wärme des Lagerfeuers.
So übernachten wir praktisch unter freiem Himmel und müssen nicht im Regen zelten.
Gerade als wir unsere Nachtlager errichten, kommen zwei Jugendliche mit ihren Hunden an der Höhle vorbei. Anscheinend wollten sie auch in der Höhle den Abend oder die Nacht verbringen und Party machen, haben aber heute Pech. Wir hören sie noch eine Weile auf der anderen Seite der Kirche, bis sie gegen 9 Uhr abziehen.
Übernachtung:
Höhle bei Sant Aniol.
Etappe 6, 5.6.2013, 8:30 – 17:30 (~
6h), 17 km
Der
Schlaf im Freien dauert bei mir bis halb 8, und als ich aufstehe, hat Christel
bereits gepackt und ist abmarschbereit. Also schnell packen, an der Quelle noch
die Wasserflaschen aufgefüllt und ohne Morgentoilette und noch ein wenig im
Tran losmarschiert. Die Sonne scheint und lässt nach dem gestrigen Regen die
Wiese vor der Quelle schön dampfen.
Überpinselte Markierung |
Das
erste Stück geht es nur hinauf, aber nach zwei Stunden ist man insgesamt nur
150 Meter höher, da es auf und ab geht.
An einem steilen Hang im Wald rutsche ich plötzlich mit dem linken Bein vom Pfad ab, kann mich aber gerade so mit dem rechten Knie abfangen. Das ging glücklich aus! Es wäre sonst mindestens 20 Meter abwärtsgegangen. Jetzt bin ich wach!
Ruine La Quera |
Unterwegs
hat man einen herrlichen Ausblick ins Tal Reira de Sant Aniol. Etwas
verwirrender sind ein paar mit grauer Farbe übertünchte Markierungen, die ich
sehe, die man aber ignorieren kann, wie sich herausstellt.
La Quera ist eine sehr interessante Ruine und sehr idyllisch gelegen, man spürt förmlich, dass es mal ein Traum von Anwesen war. Unterhalb der Ruine kann man beginnende Bauaktivitäten erkennen und ich könnte verstehen, wenn sich jemand in dieses Fleckchen verguckt hat und es reanimieren will.
200 hm weiter oben liegt die Kirche Talaxia, die wir 20 Minuten später erreichen. Auf der Wiese vor der Kirche rasten wir bei einem herrlichen Ausblick ins Vall de Riu.
Von Talaxia aus steigen wir ab zum Rio de Beget, ein rauschender Fluss, der bei dem Wetter ein wenig Kühlung verschafft.
Hinter
der Brücke biegen wir fälschlicherweise nach links ab und laufen 15 Minuten in
die verkehrte Richtung. Da machen wir zum ersten Mal die Erfahrung, dass man ruhig
stutzig werden sollte, wenn eine Weile lang keine Markierung mehr zu sehen ist.
In
diesem Fall hätte ein kurzer Blick auf die Karte es auch getan…
Wir drehen um und laufen nun flussaufwärts, bis der Weg links Richtung Coll Joell abbiegt.
Hier
beginnt ein einstündiger, schon sportlicher Anstieg bis zur Ruine Lex Feixanes
über eine Geröllstraße. Es wird etwas wolkiger, man hört in der Ferne auch
Donnergrollen, aber wir sollen vom Gewitter und Regen verschont bleiben.
Der Abstieg bis La Farga führt mitunter durch komplett bemooste Waldabschnitte.
Kirche in Beget |
Der Abstieg bis La Farga führt mitunter durch komplett bemooste Waldabschnitte.
Von
da aus dauert es noch 1 Stunde, bis man das malerische Örtchen Beget erreicht.
Beget
ist wirklich ein schönes und einladendes Dorf. Trotz vieler modernisierter
Häuser wirkt es sehr ursprünglich, da die Fassaden einheitlich aus Bruchstein gemauert
sind.
Wir
mieten uns ein 3-Zimmer-Appartment inklusive Küche und schönem Balkon direkt am
Dorfplatz im Hostal El Forn. Anschließend besichtigen und fotografieren wir das
ganze Dorf.
Die Kirche ist verschlossen, und im Haus Nr. 13, wo man den Schlüssel für eine Besichtigung bekommen soll, macht leider niemand auf.
Die Kirche ist verschlossen, und im Haus Nr. 13, wo man den Schlüssel für eine Besichtigung bekommen soll, macht leider niemand auf.
Später
gehen wir in das sehr gute Restaurant El Forn und gönnen uns einen richtigen
Schlemmerabend.
Da mein Tabak zur Neige geht, frage ich Dani, den Wirt, ob und wo in Beget ein Zigarettenautomat wäre. Leider gibt es keinen einzigen im Ort. Und spontan gibt er mir genug Tabak für den nächsten Tag von seinem eigenen ab. Ein klasse Typ!
Da mein Tabak zur Neige geht, frage ich Dani, den Wirt, ob und wo in Beget ein Zigarettenautomat wäre. Leider gibt es keinen einzigen im Ort. Und spontan gibt er mir genug Tabak für den nächsten Tag von seinem eigenen ab. Ein klasse Typ!
Später
erzählt er uns, dass Beget in Wirklichkeit nur 12 Einwohner hat, wobei 7 zu
seiner Familie gehören.
Die meisten der Häuser gehören betuchten Leuten aus Barcelona, die nur an Wochenenden und in den Ferien hier sind.
Satt (gefressen!) vom Crepe, Stockfisch, Früchten und Rotwein geht’s ins Bett.
Übernachtung:
Hostal El Forn (3 Zi-Appartment), 30 Euro pro Person.
Etappe 7, 6.6.2013, 8:30 – 15:30 (~
4h+1), 13 km
Ausgeschlafen
stehe ich schon um 6 in der Küche und bereite das Frühstück vor, das uns Dani,
der nette Wirt von gestern, noch gratis mitgegeben hat.
Da
ein Wasserkocher fehlt, mache ich das Kaffeewasser in der Mikrowelle heiß.
Aus Beget heraus geht es zunächst einige Minuten hoch bis zur Straße. Der offizielle GR11 verlässt die Straße irgendwann links, um eigentlich kurze Zeit später wieder auf diese zu kommen.
Ein künstlicher Umweg, den sich anscheinend irgendwer mal ausgedacht hat. Wir übersehen jedoch die entscheidende Markierung zur Straße zurück und laufen den Hang weiter hinauf. Da es nur den einen Weg gibt, finden wir es nicht verwunderlich, dass keine Markierung vorhanden ist und laufen durch den bewaldeten Hang hinauf, und landen schließlich auf einer hochgelegenen Kuhweide.
Beget |
Aus Beget heraus geht es zunächst einige Minuten hoch bis zur Straße. Der offizielle GR11 verlässt die Straße irgendwann links, um eigentlich kurze Zeit später wieder auf diese zu kommen.
Ein künstlicher Umweg, den sich anscheinend irgendwer mal ausgedacht hat. Wir übersehen jedoch die entscheidende Markierung zur Straße zurück und laufen den Hang weiter hinauf. Da es nur den einen Weg gibt, finden wir es nicht verwunderlich, dass keine Markierung vorhanden ist und laufen durch den bewaldeten Hang hinauf, und landen schließlich auf einer hochgelegenen Kuhweide.
Der Blick auf die Karten bestätigt unseren Irrweg und wir drehen wieder um. Zurück an der Straße finden wir sofort die übersehene Markierung und stellen fest, dass eine Stunde zwar verloren ist, aber bei der kurzen Etappe das kein wirkliches Problem, sondern eine weitere Erfahrung ist.
Zurück
entlang des Rio Beget geht es später über Wiesenhänge bei bestem Wanderwetter.
Irgendwann bei Can Planes verpassen wir wieder eine Markierung, kommen dennoch
auf die Straße Richtung Coll de la Boixeda. Dort rasten wir auf einer Bank,
bevor wir den schönen Weg nach Mollo weitergehen.
Mollo
ist schon eine Stunde vor Ankunft aus der Ferne zu sehen. Die letzten 20
Minuten hinauf in den Ort sind knackig in der herrschenden Hitze.
Angekommen setzen wir uns an eine Bar, trinken Espresso und Bier und fragen die junge Kellnerin nach einer Unterkunft. Und genau wie im Reisebericht von Wolfgang läuft die Situation ab: 10 Minuten später kommt eine ältere Frau, die eine Unterkunft haben soll.
Christel kann zwar sehr gut spanisch, aber um mit der Katalanin kommunizieren zu können benötigt sie hierbei auch die eigenen Arme. Einige Minuten später geht Christel mit der Frau los, um sich die Unterkunft anzusehen.
Angekommen setzen wir uns an eine Bar, trinken Espresso und Bier und fragen die junge Kellnerin nach einer Unterkunft. Und genau wie im Reisebericht von Wolfgang läuft die Situation ab: 10 Minuten später kommt eine ältere Frau, die eine Unterkunft haben soll.
Christel kann zwar sehr gut spanisch, aber um mit der Katalanin kommunizieren zu können benötigt sie hierbei auch die eigenen Arme. Einige Minuten später geht Christel mit der Frau los, um sich die Unterkunft anzusehen.
Nach
20 Minuten kommt sie zurück: die Zimmer haben kein Wasser und wirken, als wären
sie seit 1 Jahr nicht belegt gewesen. Und 25 Euro wären auch zu viel für das
Angebotene.
Das war also nichts und wir müssen uns etwas anderes suchen. Laufen durch Mollo und fragen hier und da nach, als ein Gewitter samt Regen aufzieht. Da der nächste Campingplatz 5 km weit weg ist und wir nichts sehen, wo man sonst zelten könnte, beschließen wir in das Hotel Calitxo zu gehen. Das einzige in Mollo, und es hat geöffnet. Das Zimmer kostet zwar 45 Euro pro Person, aber es ist auch ausgezeichnet.
Das war also nichts und wir müssen uns etwas anderes suchen. Laufen durch Mollo und fragen hier und da nach, als ein Gewitter samt Regen aufzieht. Da der nächste Campingplatz 5 km weit weg ist und wir nichts sehen, wo man sonst zelten könnte, beschließen wir in das Hotel Calitxo zu gehen. Das einzige in Mollo, und es hat geöffnet. Das Zimmer kostet zwar 45 Euro pro Person, aber es ist auch ausgezeichnet.
Nach
dem Einchecken und dem Gewitterschauer gehen wir im Ort noch Käse und Schinken
für die nächsten Tage einkaufen und fühlen uns wie die einzigen Touristen mit
unserem Outfit. Wahrscheinlich waren wir das auch.
Verabreden
uns für 8 Uhr am nächsten Tag zum Weiterlaufen und ziehen uns schon um 6 auf
die Zimmer zurück.
Im Hotel gibt es WLAN, so habe ich zum ersten Mal seit dem Start einen Internetzugang und kann mit zu Hause emailen und die Wettervorhersage nachschlagen.
Im Hotel gibt es WLAN, so habe ich zum ersten Mal seit dem Start einen Internetzugang und kann mit zu Hause emailen und die Wettervorhersage nachschlagen.
Abends
gehe ich nochmal in Ruhe alle Etappen und Zeitpläne der Tour durch und stelle
fest, dass meine 33 Tage für den GR11 definitiv nicht reichen werden. Denn selbst
die kurzen Etappen wie heute benötigen einen ganzen Tag. Ich habe im Vorfeld nicht
eingerechnet, dass man sich auch mal verläuft, und Stunden oder Tage verlieren
kann, wenn es mal unglücklicher läuft.
Mit Gedanken darüber, ob und wie ich diese Reise abkürzen soll, kommt mir am Abend ein wenig Wehmut auf.
Übernachtung:
Hotel Calitxo, 45 Euro (ohne Frühstück).
Etappe 8, 7.6.2013, 7:30 – 14:30 (~
4h+2), 16 km
Bereits
um 7:30 Uhr bin ich abmarschbereit, sage Christel noch Bescheid, dass ich schon
mal vorgehe.
Ich
folge dem Schild nach Setcases und verlasse Mollo in nördliche Richtung.
Bereits nach 20 Minuten sind keine Markierungen mehr zu sehen. Gehe wieder zurück und lese im Guide, dass ich an dem Hundehaus rechts gehen soll. Ich finde die Richtung zwar etwas eigenartig, aber der Weg ist weiß-rot markiert.
Das komische Gefühl soll ich jedoch nicht umsonst haben, denn in einem Birkenwäldchen hören die weiß-roten Markierungen einfach auf.
Bereits nach 20 Minuten sind keine Markierungen mehr zu sehen. Gehe wieder zurück und lese im Guide, dass ich an dem Hundehaus rechts gehen soll. Ich finde die Richtung zwar etwas eigenartig, aber der Weg ist weiß-rot markiert.
Das komische Gefühl soll ich jedoch nicht umsonst haben, denn in einem Birkenwäldchen hören die weiß-roten Markierungen einfach auf.
Ich steige auf den westlich liegenden Hügel und sehe von dort die im Guide erwähnte Kreuzung am Hof Can Pletis. Mir kommen Zweifel auf, ob der Autor des Guides diese Etappe selbst gewandert ist, denn wenn man am Hundehaus rechts abbiegt, erreicht man auf diese Weise niemals die erwähnte Kreuzung.
So gehe ich querfeldein zur Kreuzung und muss noch durch den Bach Torrent de l‘ Espatllat bis ich 2 Stunden nach Aufbruch diese am Can Pletis erreiche, wo ein Richtungsschild nach Mollo zeigt, mit der Angabe: 2 km, 24 Minuten…
Rückblick auf Mollo |
Später
analysiere ich den Fehler und weiß nun, ich hätte nicht am Anfang zurückgehen
sollen, dann wäre ich am Hof Can Pletis rausgekommen.
Ich
ärgere mich noch ein wenig über diesen Irrweg, doch ein paar Kilometer weiter
ist es wieder vergessen.
Mittlerweile ist es auch sonnig und sehr warm und ich erreiche mittags Coll de Lliens, mit 1900m der bisher höchste Punkt der Tour. Christel hat mich mittlerweile überholt, ich kann frische Spuren auf dem Weg ausmachen, die ich ihr zuordne.
Im Hang des Vall Ilobre sind vom Vieh viele kleine Pfade parallel ausgetrampelt, sodass man nie ganz sicher ist, ob man sich auf dem GR11 befindet.
Und prompt folge ich einem falschen Pfad und sehe bald Setcases direkt unter mir liegen. Aber ich bin viel zu hoch auf dem Socarrats und muss noch etwa 500 hm runter.
Durch die Wälder, über die Weiden und zum zweiten Mal an diesem Tag querfeldein. Irgendwann erreiche ich einen Schotterweg nach unten, es geht steil hinab, anstrengend, aber Hauptsache talwärts.
Kurz vorm Ziel stößt auch der GR11 auf diese Piste und 10 Minuten später bin ich in Setcases, wo ich als erstes Christel auf der Straße sehe. Sie ist bereits seit anderthalb Stunden da.
Oberhalb von Setcases |
Miete mich ebenfalls im Tiranda ein und schaue mir danach ein wenig den Ort an.
Kaufe
noch ein paar Lebensmittel, trinke mit Christel noch ein Bier, und wir
beschließen Morgen um 7 Uhr loszugehen. Es geht immerhin nach Nuria über den
höchsten Punkt des GR11. Ob es Schnee gibt?
Übernachtung: Hostal Tiranda, 30 Euro (ohne Frühstück).
Etappe 9, 8.6.2013, 7:00 – 11:30 (~
4h), 11 km
Eigentlich
soll es heute über den höchsten Punkt der Tour, Coll de Tirapits, nach Nuria
gehen, deswegen warte ich schon kurz vor 7 neben dem Tiranda an der Hauptstraße
auf Christel.
Als ich so da stehe, kommen plötzlich ca. 100 Radrennfahrer die Straße herruntergeschossen. Es ist Samstag, und ich bin wohl der einzige Zuschauer dieses Radrennens in der Früh.
Ich klatsche spontan Applaus am Straßenrand und einige Fahrer bedanken sich mit Hola-Rufen und Winken, schön!
Radrennen durch Setcases, 7 Uhr morgens |
Als ich so da stehe, kommen plötzlich ca. 100 Radrennfahrer die Straße herruntergeschossen. Es ist Samstag, und ich bin wohl der einzige Zuschauer dieses Radrennens in der Früh.
Ich klatsche spontan Applaus am Straßenrand und einige Fahrer bedanken sich mit Hola-Rufen und Winken, schön!
Mir wird beim Warten im Shirt so langsam kalt und ich beschließe langsam die Passstraße schon mal vorzugehen. Christel ist, obwohl 15 Jahre älter, viel fitter und schneller als ich und wird mich ganz sicher bis Pla de la Molina, wo man von der Straße auf den Wanderweg einbiegt, einholen.
Schattenspiel der Berge |
Nach 15 Minuten ist der Hauptguss zwar vorbei, aber es regnet weiter und es entwickelt sich ein Dauerregen, mal stärker, mal schwächer.
Nach
4 km ist Pla de la Molina erreicht, wo der Aufstiegspfad beginnt. Doch ich
entscheide mich die Straße weiter zu laufen, da ich nicht weiß, wie gefährlich
der Pfad bei Dauerregen ist. Das ist bisher übrigens die einzig wirklich große
Sorge, die ich bei der ganzen Tour habe: dass ich wg. einer Verletzung
abbrechen muss.
Weiter
die Serpentinen-Straße hinauf, wird es umso kälter, je höher man kommt.
Der Poncho ist mittlerweile auch von innen nass, anscheinend sind die Nähte nicht ganz versiegelt.
20 Minuten vor dem Refugio d’Ulldeter, wo der Einstieg am Parkplatz dorthin beginnt, fängt es bei kräftigem Wind auch noch an zu schneien.
Durchnässt und verfroren erreiche ich um 11:30 Uhr die Hütte, die glücklicherweise offen hat. Am brennenden Ofen kann man sich erst einmal aufwärmen und die nassen Klamotten etwas trocknen.
Wintereinbruch bei d'Ulldeter |
Der Poncho ist mittlerweile auch von innen nass, anscheinend sind die Nähte nicht ganz versiegelt.
20 Minuten vor dem Refugio d’Ulldeter, wo der Einstieg am Parkplatz dorthin beginnt, fängt es bei kräftigem Wind auch noch an zu schneien.
Durchnässt und verfroren erreiche ich um 11:30 Uhr die Hütte, die glücklicherweise offen hat. Am brennenden Ofen kann man sich erst einmal aufwärmen und die nassen Klamotten etwas trocknen.
Außer
mir und dem Refugiopersonal ist nur noch ein Pärchen auf der Hütte.
An
ein Weitergehen ist nicht mehr zu denken, alles ist mittlerweile mit Neuschnee
bedeckt, also auch die Markierungen. Sitze fest.
Refugio d'Ulldeter |
Rehe auf der Skipiste |
45
Minuten später kommt Christel durch das Schnee-gestöber und die Wolken an der
Hütte an. Sie hatte in dem Nebel den Einstieg am Parkplatz übersehen.
Wir checken schon mal beim Hüttenwirt ein und ich stelle fest, dass ich nur den DAV-Ausweis vom letzten Jahr dabei habe. Somit gibt es keine Ermäßigung.
Wir
sitzen praktisch den ganzen Tag in der Hütte am Feuer und sehen, wie nach und
nach der ganze Neuschnee wieder schmilzt. Mittlerweile ist es aber zu spät, um
noch los zu gehen.
Während wir auf der Hütte festsitzen schickt mir Michael, ein Freund aus Köln, per SMS eine Einladung zum spontanen Grillen, denn zuhause hat es bei Sonnenschein knapp 30°C. Aus zeitlichen Gründen muß ich leider absagen.
Spät am Nachmittag scheint es noch, als würden wir die einzigen Übernachtungsgäste sein, doch dann kommen noch 4 Familien mit 5 Kindern und beim sehr leckeren Abendessen ist auf der Hütte richtig viel los.
Während wir auf der Hütte festsitzen schickt mir Michael, ein Freund aus Köln, per SMS eine Einladung zum spontanen Grillen, denn zuhause hat es bei Sonnenschein knapp 30°C. Aus zeitlichen Gründen muß ich leider absagen.
12:30 Uhr |
15 Uhr |
Spät am Nachmittag scheint es noch, als würden wir die einzigen Übernachtungsgäste sein, doch dann kommen noch 4 Familien mit 5 Kindern und beim sehr leckeren Abendessen ist auf der Hütte richtig viel los.
Hoffentlich ist das Wetter morgen besser und wir erreichen schadlos das Dach des GR11: den Coll de Tirapits mit 2900m.
Übernachtung:
Refugio d’Ulldeter, 40 Euro (HP).